Erfahrungsbericht retour.eco

Zielsetzung und Vorgehen

Retour.eco wurde ins Leben gerufen, um eine nachhaltige Lösung für die Wiederverwendung von Verpackungen im Alltag zu entwickeln. Ziel war es, ein System zu schaffen, das sowohl ökologisch sinnvoll als auch wirtschaftlich tragfähig ist.

Der Weg dorthin war geprägt von einer Mischung aus Ideenaustausch, Prototyping und Praxistests mit potenziellen Nutzern und Partnern. Frühzeitig wurden Kooperationen mit Gastronomiebetrieben, Unternehmen und der öffentlichen Hand gesucht, um eine breite Akzeptanz und Skalierbarkeit sicherzustellen. Gleichzeitig war es essenziell, ein tragfähiges Finanzierungsmodell zu entwickeln, das die langfristige Umsetzung und den Betrieb ermöglicht.

Trotz vielversprechender Ansätze und positiven Rückmeldungen aus der Praxis konnte jedoch keine wirtschaftlich nachhaltige Lösung gefunden werden. Aufgrund der fehlenden Rentabilität wird das Projekt daher nicht in die nächste Phase überführt.

Vier Haupterkenntnisse

1. Finance first – Ohne Idee einer nachhaltigen, selbsttragenden Finanzierung wird es anstrengend

Die Erfahrung hat gezeigt, dass eine überzeugende Vision allein nicht ausreicht. Ein nachhaltiges Geschäftsmodell ist entscheidend, um über die erste Euphorie hinaus handlungsfähig zu bleiben. Ohne eine solide Finanzierungsstrategie gerät selbst das vielversprechendste Projekt schnell ins Straucheln.

2. Vom Interesse zum Engagement – Rollen und Engagement frühzeitig klären

Viele Akteure zeigen Interesse, doch nicht jeder, der Unterstützung zusagt, wird tatsächlich aktiv. Es hat sich als essenziell erwiesen, frühzeitig klare Rollen, Verantwortlichkeiten und Erwartungen festzulegen, um Frustrationen und Verzögerungen zu vermeiden.

3. Lernen, Spaß und Kontakte – Der größte Gewinn, und darum jederzeit wieder los

Trotz aller Herausforderungen überwiegen die positiven Aspekte: Neue Kontakte, spannende Erkenntnisse und die Freude am gemeinsamen Lernen machen das Engagement lohnenswert. Rückblickend war retour.eco nicht nur eine innovative Initiative, sondern auch eine wertvolle persönliche und berufliche Erfahrung.

4.⁠ ⁠Offen teilen, gemeinsam weiterdenken – Wissen vernetzen statt verstauben lassen

Der Aufbau eines Netzwerks und der kontinuierliche Austausch mit Gleichgesinnten waren zentrale Bestandteile unserer Reise. Wir stehen jederzeit bereit, unsere Erfahrungen und (Miss-)Erfolge offen zu teilen und neue Ideen kritisch und konstruktiv zu hinterfragen. Denn der Wandel hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft braucht mehr kollektives Lernen. Und: Mit Initiativen wie www.aureverre.ch, www.unpack.eco und www.regiofoodhub.ch gibt es auch künftig engagierte Akteur:innen, die das Thema Mehrweg mit frischer Energie weiterentwickeln.